11 Dez Glück macht gesund
Mittlerweile hat es sich herumgesprochen: Ausgewogene Ernährung und viel Sport sind wichtige Faktoren, um ein gesundes Leben zu führen. Doch was denken Sie: Hat das auch Auswirkungen darauf, wie glücklich man durchs Leben geht? Die Wissenschaft hat darauf eine Antwort gefunden: Ja.
Wenn Sie sich selbst beobachten, haben Sie es bestimmt schon gemerkt: Glück ist nicht nur ein wunderschöner Wert an sich, dieser Gefühlszustand fördert auch das körperliche Wohlbefinden und wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus.
Wissenschaftler geben sich natürlich mit solchen Vermutungen nicht zufrieden und wollen das genauer wissen. In Untersuchungen haben sie festgestellt, dass die Fähigkeit, glücklich zu sein, etwa zu 50 % genetisch bedingt ist. 10 % stehen in direktem Zusammenhang mit unseren Lebensumständen. So bleiben 40 %, zu denen wir selbst aktiv unseren Teil beitragen können. 40 %, das ist ein immens großer Anteil.
Glück kann man lernen und trainieren
In seinem interessanten Buch „Die Neurobiologie des Glücks“ legt der Mediziner Tobias Esch dar, dass wir es lernen und trainieren können, glücklicher zu sein. Zum Beispiel, indem wir positiv denken und genießen. So lassen sich durch positive Gedanken strukturelle Veränderungen im Gehirn erzielen, die positive Wirkungen gegen Krankheiten haben können.
Das sagen StudienFür den Zusammenhang von Glück und Gesundheit haben auch andere Forscher erstaunliche Belege gefunden. Wissenschaftler der Carnegie-Mellon-Universität im US-amerikanischen Pittsburgh haben eine interessante Studie durchgeführt. Sie haben herausgefunden, dass Glückliche seltener krank sind und schneller gesund werden. Wie wurde das festgestellt? Man hat einen Teil der Studienteilnehmer absichtlich mit einem Erkältungsvirus angesteckt. Die Studie ergab, dass das Immunsystem der Menschen, die sich selbst als glücklich bezeichneten, stärker war und sich besser gegen die Erreger wehren konnte. Im Ergebnis erkrankten die Glücklichen seltener und weniger schwer.
Auch die New Yorker Columbia-Universität hat sich dem Glück an die Fersen geheftet und die 2010 die Ergebnisse einer Langzeit-Studie veröffentlicht. Die Forscher sind einem interessanten Zusammenhang auf die Spur gekommen. Insgesamt haben sie zehn Jahre lang 1.700 Menschen begleitet, die anfangs gesund in die Studie eingestiegen sind. Es zeigte sich, dass das Herzinfarktrisiko sinkt, je positiver die Lebenseinstellung ist. Man könnte auch sagen: je glücklicher die Menschen sind. Wer sich hingegen missmutig dem Leben stellt, hat ein um 22 % höheres Risiko für Herzinfarkte und Angina-Pectoris-Anfälle.
Warum hält Glück gesund?Die Ergebnisse der Studien sprechen für sich. Wer positiv und glücklich lebt, wird weniger krank. Aber warum ist das eigentlich so? Auch auf diese Frage hat die Wissenschaft eine Antwort gefunden.
Wenn wir positiv denken, werden körpereigene Glücksbotenstoffe (Hormone) freigesetzt, die wiederum positive Wirkungen haben können – auf fast alle Körperfunktionen. Glück bedeutet auch die Abwesenheit von Stress, der dafür sorgt, dass in unserem Körper das Hormon Cortisol freigesetzt wird. Dieses Hormon schwächt unser Immunsystem und beschleunigt den Alterungsprozess.
Wer glücklich ist, kommt auch besser mit seinem sozialen Umfeld zurecht. Man ist weniger allein und einsam. Glückliche Menschen greifen seltener zu „Ersatzdrogen“ wie Alkohol und Nikotin – dieser Verzicht fördert natürlich auch die Gesundheit. Und schließlich: Glückliche Menschen lachen. Und das ist ja an sich schon erstrebenswert.